Kriegserklärung an die Konsumgesellschaft oder Schnäppchenjagd im Internet

Unmengen unseres monatlichen Einkommens gehen für neue Kleidung drauf. Ist ja auch verständlich, denn Kleider machen Leute. Doch gleichzeitig platzt der heimische Kleiderschrank aus allen Nähten. Da drängt sich natürlich der Gedanke auf: Was tun? Wohin mit den fast neuen Sachen, die kaum oder nie getragen wurden und einmal sündhaft teuer waren? Für die Altkleidersammlung sind sie definitiv zu schade.

Im Internet hat sich, dank dieses Phänomens, in den letzten Jahren ein komplett neuer Markt entwickelt, wo man genau solche Kleidungsstücke loswerden kann und zum Teil sogar noch einen ansehnlichen Preis dafür bekommt. Auf Internetseiten wie kleiderkreisel.de, kleiderteufel.de, ebay.kleinanzeigen.de, klamottenbox.de und vielen weiteren haben sich eigene Communities gebildet, deren Mitglieder oftmals Hunderte von Artikeln anbieten. Erst dann wird einem wirklich bewusst, wie viele Kleidungsstücke ungetragen zuhause herumliegen und was diese eigentlich wert wären. Auf diesen Internetseiten kann man Fotos sowie Preisvorstellungen seiner Kleider hochladen und sich in Foren gleichzeitig über die neusten Trends austauschen.

Hier lässt sich also der eine oder andere Euro wieder verdienen – doch was eigentlich am Wichtigsten ist: Auf genau solchen Seiten finden sich oft wahre Einzelstücke, die von der Stange niemals mehr zu erhalten wären, man hat noch Chancen an ausverkaufte Teile zu bekommen oder sogar an Do-It-Yourself Kleidung, die es nur einmal in Ihrer Art gibt. Arme Studenten können sich hier Markenkleidung leisten und junge Mütter die Kinderkleidung verkaufen, aus denen ihre Kleinen bereits herausgewachsen sind.

Leider hat auch diese Art des Handelns seine Nachteile. Auf den meisten Seiten sind nur Privatverkäufe zugelassen und so lassen sich Betrugsfälle leider nicht ausschließen. Man überweist das Geld und der Verkäufer meldet sich nie wieder. Auf vielen Seiten gibt es ein Bewertungssystem, mit dem sich zuverlässige Privatverkäufer leicht finden lassen, doch absolute Sicherheit gibt es nicht. Deshalb gilt auch hier die altbewährte Weisheit: Am Besten in der Nachbarschaft handeln und die Ware selbst abholen, vor Ort überprüfen und bezahlen – so hat jeder Spaß daran.

Bildnachweis: Tops ©  Ayla87 – sxc.hu